Investitionen in Photovoltaikanlagen werden immer beliebter – und das aus gutem Grund. Eine PV-Anlage kann nicht nur deine jährlichen Stromkosten senken und einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz leisten, sondern bietet dir auch attraktive Renditemöglichkeiten. Doch wie hoch ist die Rentabilität einer PV-Anlage wirklich und was musst du bei ihrer Berechnung beachten? Das und vieles mehr verraten wir dir in unserem Ratgeber.
Rendite: Die Rendite einer Photovoltaikanlage gibt an, wie viel Gewinn du im Verhältnis zu deinen Investitionskosten erzielst. Sie setzt sich hauptsächlich aus Einspeisevergütung, eingesparten Stromkosten und steuerlichen Vorteilen zusammen.
Höhe: Wie hoch die Rentabilität einer Solaranlage ausfällt, kann stark variieren und ist von verschiedenen Faktoren abhängig. In der Regel kannst du mit Renditen zwischen 5 und 8 Prozent ohne Stromspeicher rechnen. Mit Speicher kann die Rendite auf 14 Prozent oder mehr steigen.
Berechnung: Um die Rendite deiner PV-Anlage grob selbst zu berechnen, kannst du folgende vereinfachte Formel verwenden: Jährliche Ersparnis ohne Solarstromkosten / Anschaffungskosten * 100 = Rendite in Prozent.
Die Rendite einer Photovoltaikanlage beschreibt das Verhältnis zwischen den Erträgen, die du durch die Anlage erzielst, und den Investitionskosten, die du dafür aufwendest. Vereinfacht gesagt: Die Rendite gibt dir an, wie viel Gewinn du aus deinem eingesetzten Kapital herausholst. Bei einer PV-Anlage setzt sich die Rendite hauptsächlich aus den Einnahmen durch die Einspeisevergütung, den eingesparten Stromkosten durch Eigenverbrauch und eventuellen steuerlichen Vorteilen zusammen. Je höher diese Erträge im Vergleich zu den Betriebs- und Anschaffungskosten der Anlage sind, desto höher fällt deine Rendite aus. Die Rendite wird in der Regel in Prozent pro Jahr angegeben und gibt dir so einen klaren Überblick darüber, wie hoch die Rentabilität deiner Investition in Photovoltaik tatsächlich ist.
Die Rentabilität von Solaranlagen ist von verschiedenen Faktoren abhängig und kann stark variieren. Typische Renditen von Photovoltaikanlagen ohne Speicher liegen zwischen 5 und 8 Prozent, können aber durchaus weiter steigen. Mit PV-Speicher fällt die Rendite der Anlage in der Regel höher aus und kann sogar über 14 Prozent betragen. Somit kann eine Investition in Photovoltaik nicht nur nachhaltigeren Strom produzieren, sondern nach einigen Jahren auch einen attraktiven Ertrag erwirtschaften.
Mit einer Solaranlage kannst du deine Einnahmen und Ausgaben langfristig besser planen als bei vielen anderen Investitionen. Das liegt vor allem am Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Wenn du Solarstrom ins öffentliche Netz einspeist, erhältst du vom Netzbetreiber über einen Zeitraum von 20 Jahren eine staatlich garantierte Einspeisevergütung. Auch wenn die Einspeisevergütung in den letzten Jahren gesunken ist und eine Volleinspeisung für manche Systeme unrentabler wurde, wird der Eigenverbrauch von Solarstrom immer attraktiver. Denn der selbst produzierte Solarstrom kostet dich deutlich weniger als Strom vom Energieversorger. Zudem kann die Last der Anschaffungskosten mit Hilfe von verschiedenen Fördermitteln für Photovoltaik gesenkt werden.
Durch die EEG-Reform im Jahr 2022, wurde die Einspeisevergütung für Photovoltaikanlagen, die nach dem 30. Juli 2022 in Betrieb genommen wurden, wieder angehoben. Nimmst du deine PV-Anlage bis Ende Januar 2025 in Betrieb, kannst du bei einer Volleinspeisung eine Einspeisevergütung von bis zu 12,73 Cent pro Kilowattstunde (kWh) erhalten. Bei einer Überschusseinspeisung, also wenn du einen Teil des Solarstroms für den Eigenverbrauch nutzt und den Rest ins öffentliche Netz einspeist, erhältst du bis zu 8,03 Cent pro kWh (Stand: August 2024). Halbjährlich sinkt die Höhe der Einspeisevergütung um ein Prozent. Die nächste Senkung erfolgt im Februar 2025.
Darüber hinaus kannst du mit dem Besitz einer Solaranlage von einer umfassenden Steuerbefreiung profitieren. Seit dem 1. Januar 2023 fällt keine Umsatzsteuer mehr auf den Erwerb und die Installation von PV-Anlagen an und die Einnahmen bleiben bis zu bestimmten Leistungsgrenzen von der Einkommensteuer befreit. Für PV-Anlagen auf Einfamilienhäusern gilt das bis zu einer Leistung von 30 kWp, während bei Mehrfamilienhäusern die Grenze bei einer Leistung von 15 kWp pro Wohneinheit liegt.
Wie hoch die Rendite deiner Solaranlage ausfällt, ist von zahlreichen Faktoren abhängig:
Investitionskosten: Ein wesentlicher Faktor sind die Kosten für Solarmodule, Wechselrichter und Installation. Niedrigere Anschaffungskosten erhöhen die Rentabilität deiner PV-Anlage.
Betriebskosten: Geringe laufende Kosten, etwa für Wartung und Versicherung, tragen positiv zur Rentabilität bei.
Strompreise: Steigende Strompreise aus fossilen Energieträgern machen den Eigenverbrauch deines Solarstroms besonders attraktiv, da jede gesparte Kilowattstunde mehr wert ist.
Einspeisevergütung: Die Höhe der staatlich garantierten Vergütung für eingespeisten Strom wirkt sich auf deine Erträge aus. Je höher die Einspeisevergütung ist, desto höher ist auch die Rendite deiner PV-Anlage.
Eigenverbrauchsanteil: Ein hoher Eigenverbrauch senkt deine Stromkosten und steigert die Rentabilität der Photovoltaikanlage. Mit einem Stromspeicher kannst du den Eigenverbrauch noch weiter erhöhen.
Standort und Ausrichtung: Die geografische Lage und die Ausrichtung deiner Anlage beeinflussen, wie viel Strom erzeugt wird. Standorte, an denen eine höhere Sonneneinstrahlung herrscht, erzeugen höhere Erträge.
Technische Faktoren: Die Qualität und Effizienz der Solarmodule und Wechselrichter wirken sich ebenfalls auf die Rentabilität der Solaranlage aus. Hochwertige Komponenten liefern höhere Erträge und haben eine längere Lebensdauer.
Finanzierung: Die Art der Finanzierung beeinflusst deine Rendite. Eigenkapital ist oft günstiger und wirkt sich positiv auf die Rentabilität deiner PV-Anlage aus, da keine Zinskosten anfallen.
Für die folgenden Beispielrechnungen gehen wir von einem jährlichen Stromverbrauch von 4.500 kWh aus. Das entspricht dem durchschnittlichen Verbrauch eines Einfamilienhauses mit einer Größe zwischen 100 und 150 m². Hierfür empfehlen wir eine PV-Leistung von 10 kWp. Des Weiteren nehmen wir an, dass die Anlage eine Lebensdauer von 30 Jahren hat. Als Strompreis für Netzstrom rechnen wir mit 35 Cent pro kWh. Die Stromkosten ohne PV-Anlage für 4.500 kWh liegen also bei 1.575 Euro. Die Einspeisevergütung beträgt aktuell 8,03 Cent pro kWh (Stand: August 2024).
Unbedingt beachten:
Die folgenden Rechnungen sind vereinfachte Beispiele und dienen zur groben Einschätzung der Rendite von PV-Anlagen. Es sind keine genauen Berechnungen, bei denen alle Faktoren berücksichtigt werden. Zum Beispiel werden zukünftige Entwicklungen der Strompreise und der Einspeisevergütung außen vor gelassen.
Da die PV-Anlage über keinen Stromspeicher verfügt, liegt der Eigenverbrauchsanteil bei 16 Prozent und der Autarkiegrad somit bei 37 Prozent. Um die Rendite der Photovoltaikanlage zu berechnen, benötigen wir die Ausgaben für den Reststrom aus dem öffentlichen Netz, die Einnahmen aus der Einspeisevergütung und die Anschaffungskosten.
Zunächst berechnen wir, wie viel Strom du zusätzlich aus dem öffentlichen Netz beziehen musst, um deinen Eigenverbrauch abzudecken:
1 - 0,37 (Autarkiegrad) = 0,63
4.500 kWh * 0,63 = 2.835 kWh
Daraus ergeben sich Stromkosten pro Jahr in Höhe von:
2.835 kWh * 0,35 € / kWh = 992,25 €
Als nächstes berechnen wir die Erträge aus der Einspeisevergütung. Zunächst ist hier die eingespeiste Strommenge wichtig:
1 - 0,16 (Eigenverbrauchsanteil) = 0,84
10.000 kWh * 0,84 = 8.400 kWh
Bei der aktuellen Einspeisevergütung ergibt sich daraus folgender Ertrag:
8.400 kWh * 0,0803 € / kWh = 674,52 €
Mit diesen Werten können wir nun berechnen, wie hoch die jährliche Ersparnis deiner PV-Anlage im Vergleich zu 100 Prozent Netzstrom ausfällt:
992,25 € - 674,52 € = 317,73 €
1.575 € - 317,73 € = 1.257,27 €
Allerdings musst du beachten, dass in dieser Rechnung die Kosten für den selbst produzierten Solarstrom nicht enthalten sind, da in der folgenden Renditeberechnung die Anschaffungskosten der Anlage bereits inkludiert sind.
Die Rentabilität der PV-Anlage kannst du nun mit folgender Formel berechnen:
Jährliche Ersparnis ohne Solarstromkosten / Anschaffungskosten * 100 = Rendite in %
In unserem Beispiel sieht die Renditeberechnung der PV-Anlage wie folgt aus:
1.257,27 € / 15.000 € * 100 = 8,38 %
Die Rendite der PV-Anlage ohne Speicher ist hier 8,38 Prozent.
Wir bleiben bei den Ausgangsvoraussetzungen aus dem vorherigen Beispiel, lediglich kommt die Anschaffung eines 10 kWh Stromspeichers hinzu. Dieser erhöht den Eigenverbrauchsanteil auf 38 Prozent und somit den Autarkiegrad auf 79 Prozent. Zusätzlich erhältst du aufgrund von §14a EnWG, durch den Speicher eine geschätzte Ersparnis von 150 € auf die Kosten des Netzstromes.
Auch hier berechnen wir zunächst, wie viel Strom du zusätzlich aus dem öffentlichen Netz beziehen musst, um deinen Eigenverbrauch abzudecken:
1 - 0,79 (Autarkiegrad) = 0,21
4.500 kWh * 0,21 = 945 kWh
Daraus ergeben sich Stromkosten pro Jahr in Höhe von:
945 kWh * 0,35 € / kWh - 150 € = 180,75 €
Als nächstes werden die Erträge aus der Einspeisevergütung berechnet:
1 – 0,38 (Eigenverbrauchsanteil) = 0,62
10.000 kWh * 0,62 = 6.200 kWh
Bei der aktuellen Einspeisevergütung ergibt sich daraus folgender Ertrag:
6.200 kWh * 0,0803 € / kWh = 497,86 €
Die jährliche Ersparnis deiner PV-Anlage im Vergleich zu 100 Prozent Netzstrom fällt wie folgt aus:
180,75 € - 497,86 € = -317,11 €
1.575 € + 317,11 € = 1.892,11 €
Mit diesen Werten kannst du die Rendite für eine Photovoltaikanlage mit Speicher berechnen:
1.892,11 € / 15.000 € * 100 = 12,61 %
Mit Stromspeicher beträgt die Rendite der Solaranlage in diesem Beispiel 12,61 Prozent.
In diesem Beispiel vernetzt die intelligente Energieplattform Heartbeat AI von 1KOMMA5° alle Komponenten deiner PV-Anlage. Dadurch steigt der Autarkiegrad auf 84 Prozent, während der Eigenverbrauchsanteil bei 38 Prozent bleibt. Zusätzlich gehen wir davon aus, dass deine Anlage über einen dynamischen Stromtarif an den Markt angeschlossen ist. Mit Hilfe einer KI wird immer dann Strom hinzugekauft, wenn er zu besonders günstigen Preisen erhältlich ist. Der Dynamic Pulse Tarif von 1KOMMA5° kann so eine Preisgarantie von 0,15 Euro pro kWh geben.
Zunächst folgt wieder die Berechnung, wie viel Strom für den Eigenverbrauch hinzugekauft wird:
1 - 0,84 (Autarkiegrad) = 0,16
4.500 kWh * 0,16 = 720 kWh
Daraus ergeben sich Stromkosten pro Jahr in Höhe von:
720 kWh * 0,15 € / kWh = 108€
Durch netzdienliches Verhalten und § 14a EnWG sparst du zusätzlich etwa 150 Euro:
108 € - 150 € = -42 €
Als nächstes werden die Erträge aus der Einspeisevergütung berechnet:
1 - 0,38 (Eigenverbrauchsanteil) = 0,62
10.000 kWh * 0,62 = 6.200 kWh
Bei der aktuellen Einspeisevergütung ergibt sich daraus folgender Ertrag:
6.200 kWh * 0,0803 € / kWh = 497,86 €
Die jährliche Ersparnis deiner PV-Anlage im Vergleich zu 100 Prozent Netzstrom fällt wie folgt aus:
-42 € - 497,86 € = -539,86 €
1.575 € + 539,86 € = 2.114,86 €
Die Rendite der PV-Anlage mit Speicher, Energieplattform und dynamischen Stromtarif wird wie folgt berechnet:
2.114,86 € / 15.000 € * 100 = 14,10 %
Somit liegt die Rentabilität der Solaranlage in diesem Beispiel bei 14,10 Prozent.