Viele Kunden wissen wohl nicht, dass im Bereich der Photovoltaik die neue TopCon Technologie derzeit die bereits veraltete Mono PERC Technologie verdrängt. Große Anbieter sitzen auf vollen Lagern mit technologisch veralteten Modulen und versuchen über Rabatte, diese Lager zu räumen. Wichtig für Kunden: Ein PERC Modul hat ca. 20-25% weniger Leistung und in der Regel schlechtere Garantien. Der geringere Preis ist also auch mit einer deutlich schlechteren Leistung über die gesamte Lebenszeit verbunden. Also sollten Kundinnen und Kunden immer auf die verwendete Technologie achten. Zudem sind Module mit dem Grundstoff Polysilizium aus Zwangsarbeit in Asien derzeit besonders günstig, da die Europäische Union kurz davor steht, diesen Grundstoff zu verbieten, sofern die Hersteller nicht nachweisen können, dass er ohne Zwangsarbeit gewonnen wurde. Fair produziertes Polysilizium ist dementgegen zwar etwas teurer, dafür aber auch hochwertiger.
Weitere wichtige Indizien beim Preis-Check sind Garantien. Denn die Qualität eines Produkts lässt sich oftmals an zwei Merkmalen gut erkennen. Erstens, wie lange wird eine Garantie gegeben? Und zweitens, wer gibt sie?
PERC Module haben oft nur eine Garantie von 15 Jahren, aber selbst moderne TopCon Module mit einer Garantie von 25 Jahren haben oft das Problem, dass die Anbieter in Asien sitzen. Hierdurch haben europäische Kunden im Ernstfall keine Rechtssicherheit, da es faktisch unmöglich ist, diese Hersteller in ihren Heimatländern zu verklagen. Die deutschen Installationsbetriebe sind hingegen nur zwei Jahre in Gewährleistung. Die Garantieangaben von Herstellern, die ihren Hauptsitz nicht in der westlichen Welt haben, sind daher mit Vorsicht zu betrachten. Besser sind in diesem Fall europäische oder sogar deutsche Garantiegeber, die dem Kunden volle Rechtssicherheit geben. Außerdem sollten Hersteller eine Rückversicherung abgeschlossen haben, damit selbst, wenn der europäische Hersteller in 15 Jahren nicht mehr existiert, die Ansprüche der Kunden aus der Garantie abgesichert sind. 1KOMMA5° hat die eigene Solarmodule genauso abgesichert und produziert mit Polyzilizium von Wacker aus Bayern.
Ohne einen Wechselrichter kann eine Solaranlage keinen Strom produzieren. Somit wirkt sich die Wahl von Wechselrichtern direkt auf den Preis aus und auch hier hat ein Technologiewechsel stattgefunden. Sogenannte String Wechselrichter, die alle Module über einen Wechselrichter bündeln, sind mit Blick auf Garantien und Effizienz oft veraltet, insbesondere die chinesischen Anbieter Goodwee, Growatt und Huawei sind bemüht, die Bestände schnell abzubauen und zu verkaufen. Während Anbieter wie Enphase aus Kalifornien oder Solaredge aus Israel mit High-Tech Produkten dagegen halten und in Märkten wie den Niederlanden chinesische Produkte fast vollständig verdrängen konnten. Vor allem die technologische Überlegenheit, jedes Modul einzeln zu steuern, überzeugt. Damit einher gehen höhere Wirkungsgrade, längere Garantien und am Ende eine bessere Amortisation einer Anlage.
Viele Interessierte werden aber Opfer von dreisten Verkäufern. Diesen Kundinnen und Kunden wird suggeriert, dass ein chinesischer Wechselrichter mit einer 10-jährigen Garantie gleichwertig sei. Nur so können diese Anbieter besonders günstige Preise aufrufen. Kundinnen und Kunden haben dann gleich mehrere Probleme. Erstens sitzen die Garantiegeber meist in China. Zweitens müssen solche Geräte häufig nach spätestens 10 Jahren ersetzt werden. Drittens ist die Effizienz und damit der Ertrag der Photovoltaikanlage reduziert. Viertens haben diese Anbieter keine deutsche Service Struktur. Zudem diskutiert die EU bereits darüber, ob man chinesische Produkte von Energiemarkt-Modellen ausschließen sollte, aus Sorge einer zentralen Abschaltung im Falle eines Konfliktes oder Handelskriegs und aufgrund großer Angst vor Cyber Security Attacken.
Billiganbieter verfügen häufig nicht über eigene Handwerker, obwohl Kundinnen und Kunden leider genau das suggeriert wird. An diesem Fachpersonal zu sparen führt zu günstigeren Preisen, ist aber auch fatal. Daher macht es Sinn zu prüfen, wie lange es den Betrieb bereits gibt, wie viele Systeme installiert worden sind und natürlich, welche Eigentümer hinter dem Betrieb stehen. Ist für eine Nachfolge gesorgt? Gibt es Investoren, die im Notfall über die nötige Finanzkraft verfügen? Kennst und vertraust du den Geschäftsführenden?
Auch bei der Installation ist Vorsicht geboten: Denn bei Beschädigungen der Dachhaut und daraus resultierenden verborgenen Mängeln können die Kosten schnell in die Höhe schnellen. In solchen Fällen sind kleine Unternehmen oder unseriöse Online-Händler oft nicht mehr greifbar, um Verantwortung im Rahmen des Werkliefervertrags zu übernehmen.
Entscheidender als der Preis ist bei der Anschaffung einer Photovoltaikanlage die Qualität und garantierte Leistung. Faktisch ist der Preis für den Strom, der erzeugt wird, bei Qualitätsprodukten sogar niedriger. Denn hochwertige Komponenten produzieren mehr Strom und das länger. So ist billig oftmals gefährlich und letztlich gerechnet auf die Stromgestehungskosten sogar teurer.
Zusätzliche Vorteile hochwertiger Komponenten, die beispielsweise Voraussetzung für die Teilnahme an Energiemarkt-Modellen sind, haben wir in diesem Beitrag ausgenommen und stellen diese in einem anderen Post vor.
Beispielrechnung netto für eine Solaranlage mit Stromspeicher²