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Vier Merkmale eines echten dynamischen Stromtarifs

Dynamische Tarife gewinnen zunehmend an Bedeutung und mit ihnen lässt sich viel Geld sparen, während man das Netz entlastet. Doch neben seriösen Angeboten tauchen vermehrt Lockangebote auf, die am Ende gar keine dynamischen Tarife sind und mit denen Verbraucherinnen und Verbraucher auch nicht von den Vorteilen eines solchen profitieren können. Wir erklären, anhand welcher Merkmale man den richtigen Tarif vom Falschen unterscheiden kann.
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Dynamischer Tarif ist nicht gleich Dynamischer Tarif

Der steigende Anteil Erneuerbarer Energien am Strommix führt immer häufiger zu immer niedrigeren Strompreisen an der Strombörse. In anderen Worten: Wenn der Wind weht oder die Sonne scheint, kommt es regelmäßig zu einem Überangebot an Strom. Teilweise fallen die Preise an der Strombörse dann auf 0 Cent oder es gibt sogar Geld für die Abnahme im Einkauf. Die Politik fördert daher den Ausbau von intelligenten Stromzählern und möchte im Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) Anreize setzen, damit Verbraucherinnen und Verbraucher Strom dann nutzen, wenn dieser besonders sauber und günstig ist. Auch die Gebühren für die Nutzung des Stromnetzes, die sogenannten Netzentgelte, sollen immer dann abgesenkt werden, wenn es ein Überangebot gibt und Verbraucher intelligent gesteuert werden können.

Der Schlüssel für private Haushalte, um auf genau diese Vorteile an der Strombörse zuzugreifen, sind sogenannte dynamische Stromtarife. Sie bilden den Strompreis der Börse direkt ab und Nutzerinnen und Nutzer können transparent auf die günstigen Strompreise zugreifen - etwa, um eine Wärmepumpe zu betreiben oder um ein Elektroauto oder eine Batterie zu laden. Stromspeicher können den günstigen, gespeicherten Strom später wieder abgeben und die günstigen Preise so länger verfügbar machen. Der Umstieg auf solche Tarife ist jedoch nicht trivial und es mehren sich Lockangebote, die gar keine “echten“ dynamischen Tarife sind, obwohl genau das behauptet wird.

Wir stellen daher vier Merkmale vor, anhand derer du erkennen kannst, ob es sich bei einem Angebot wirklich um einen dynamischen Tarif handelt.

1. Wird ein sogenannter intelligenter Zähler (Smart-Meter) eingebaut?

Ohne einen sogenannten Smart-Meter, also einen intelligenten Stromzähler, ist eine energiewirtschaftlich gültige Abrechnung in einem 15- oder 60-Minuten-Intervall nicht möglich. Hat dein Stromzähler also noch eine Drehscheibe und wird lediglich einmal im Jahr abgelesen, kann ein dynamischer Tarif technisch nicht abgerechnet werden.

Achtung: Ein digitaler Zähler ist alleine noch kein Smart-Meter. Bei diesen handelt es sich lediglich um moderne, konventionelle Stromzähler, die ebenfalls abgelesen werden müssen. Sie verfügen jedoch über keinen Smart-Meter-Gateway zur Datenübertragung. Erst hiermit können die verschlüsselten Verbrauchsdaten auch an den Energieversorger übermittelt werden und das Ablesen entfällt. Angebote für einen dynamischen Tarif ohne eine ordnungsgemäße Umrüstung oder unter Zuhilfenahme von Behelfslösungen wie „Zählerklemmen“ sind daher klare Anzeichen dafür, dass es sich um keinen echten dynamischen Tarif handelt.

2. Wird das Abrechnungsintervall vom sogenannten Standardlastprofil (SLP) auf ein individuelles Lastprofil beim Netzbetreiber umgestellt?

Selbst mit einem verbauten Smart-Meter verzichten einige Anbieter aus Kosten- und Prozessgründen auf die Ummeldung beim örtlichen Netzbetreiber vom Standardlastprofil auf ein individuelles Lastprofil mit einer 15-minutengenauen Abrechnung. Das SLP ist eine Durchschnittschätzung für einen hypothetischen Lastgang aller Kunden mit weniger Verbrauch als 100.000 kWh im Jahr. Die Schätzung war bisher nötig, da Zähler nur einmal pro Jahr abgelesen werden konnten. Im Ergebnis wurden so Kunden mit ganz unterschiedlichen Profilen immer gleich behandelt. Ohne eine Umstellung des Lastgangs ist jedoch die Abrechnung über den Day-Ahead-Markt nicht möglich - hier soll ja der tatsächliche Verbrauch minutengenau zu unterschiedlichen Tageszeiten abgerechnet werden und nicht bloß ein Durchschnittswert.

Trotzdem suggeriert das Marketing dieser Anbieter, es handle sich um dynamische oder flexible Tarife. Doch sollte der Anbieter keine Umstellung vornehmen, ist davon auszugehen, dass es sich um ein Marketing-Angebot handelt, das in Kombination mit dem Kauf von Wärmepumpen oder Photovoltaikanlagen teilweise üblich ist. Diese Tarife werden von Anbietern aus dem Kaufpreis bezuschusst, um die angebotene Hardware augenscheinlich attraktiver zu machen. Kundinnen und Kunden sollten daher die Verträge genau lesen und prüfen, ob es sich auch wirklich um einen dynamischen Tarif inklusive Umstellung beim Netzbetreiber handelt.

Wichtig: Wenn es keine Umstellung gibt, handelt es sich um keinen echten dynamischen Stromtarif. Betrachte den günstigen Preis je Kilowattstunde in diesem Fall wie einen einmaligen Rabatt auf den Kaufpreis, der im Übrigen oft direkt am Warenwert festgemacht wird. In einem solchen Fall bleibt dir der direkte und transparente Zugang zur Strombörse verwehrt. Sollte ein dynamischer Tarif jedoch entscheidend für deine Anschaffung und deine Annahmen zur Wirtschaftlichkeit sein, solltest du den Kauf überdenken.

3. Gibt es eine geprüfte und bereits verfügbare Preissignal-Steuerung der wichtigsten stromgeführten Systeme?

Bestätigt dein Anbieter dir sowohl den Einbau eines Smart-Meters als auch die Umstellung deines Lastprofils beim örtlichen Netzbetreiber verbindlich und schriftlich, sind die technischen Voraussetzungen geschaffen, um dein System an der Strombörse zu optimieren.

Als nächster Schritt empfiehlt es sich dringend, das Vorliegen eines Home Energy Management Systems (HEMS) zu prüfen. Denn ohne eine automatische, fehlerfreie und vor allem gemeinsame Steuerung von Wärmepumpe, Ladesäule, Photovoltaikanlage und Stromspeicher, setzt du dich unkontrolliert Preisspitzen und ggf. hohen Kosten aus. Frage den Anbieter daher immer nach verbindlichen Aussagen zur derzeitigen (nicht zur geplanten) Kompatibilität - zur Absicherung immer in Schriftform.

Wichtig: Geplante Kompatibilität oder der Verweis auf Schnittstellen ist kein Nachweis der effektiven Funktion. Bestehe immer auf konkrete und langfristige Funktionszusagen als Teil einer Herstellererklärung. Anbieter, die in der Werbung für sich in Anspruch nehmen, dass sie alle Systeme effektiv am Strommarkt aussteuern können, werden dir eine verbindliche schriftliche Bestätigung zur Kompatibilität und Integration geben und idealerweise auch eine mehrjährige Preisgarantie aussprechen.

4. Ist die Gebührenstruktur transparent?

Dynamische Tarife dienen dazu, Strom transparent direkt im Großhandel einzukaufen. Der klassische Energieversorger wird damit obsolet. Allerdings solltest du immer nach der monatlichen Grundgebühr fragen und verstehen, ob sich im Arbeitspreis neben dem Börsenstrompreis noch andere Preiskomponenten verstecken. Ein echter dynamischer Stromtarif besteht neben einer monatlichen Grundgebühr und dem Börsenstrompreis ausschließlich aus den von den lokalen und überregionalen Netzbetreibern sowie dem Gesetzgeber vorgegebenen Netzentgelten, Steuern und Abgaben. Preisgarantien sollten klar formuliert und verständlich sein.

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