Günstiger, umweltfreundlicher Strom vom eigenen Dach: Deine Solaranlage soll möglichst lange hohe Erträge liefern. Um das sicherzustellen, lohnt es sich, regelmäßige Wartungen durchzuführen. Doch wie oft sollte die Anlage gewartet werden, welche Kosten kommen auf dich zu und gibt es eigentlich eine Pflicht? Wir erklären dir, was du wissen solltest.
Wartungsarm: Bei einer Laufzeit von 25 bis 30 Jahren gelten Solaranlagen als wartungsarm – das liegt vor allem daran, dass es keine beweglichen Teile gibt, die verschleißen.
Regelmäßiger Check: Mindestens einmal im Jahr sollte eine Sichtkontrolle der PV-Anlage erfolgen, alle zwei bis vier Jahre eine umfassende Reinigung und Wartung.
Sicherheit und Effizienz: Eine Photovoltaik-Anlage warten zu lassen, fördert ihre Effizienz, da Fehler schnell auffallen – das ist auch für den sicheren Betrieb relevant.
Versicherungen und Garantie: Es ist zwar nicht gesetzlich vorgeschrieben, dass du deine Solaranlage regelmäßig warten musst, viele Versicherungen bestehen aber darauf. Auch die Garantie des Herstellers ist oft an Wartungen bzw. Reinigungen gebunden.
Solaranlagen gelten als wartungsarm. Sie benötigen nur wenig Pflege, um eine Laufzeit von 25 bis 30 Jahren zu erreichen. Denn da es keine beweglichen Elemente gibt, kann es kaum Verschleiß geben. Es besteht auch keine gesetzliche Pflicht, eine PV-Anlage zu warten.
Um dauerhaft eine gute Leistung und hohe Erträge zu erhalten, ist es jedoch sinnvoll, in regelmäßigen Abständen einen professionellen Check und eine Reinigung durchführen zu lassen. Durch korrekte Wartung kannst du eine Menge Geld sparen, da kleine Schäden auffallen und beseitigt werden, bevor sie zu größeren Problemen führen und hohe Kosten nach sich ziehen. Die Wartung trägt so auch dazu bei, die Lebensdauer zu verlängern und die Sicherheit zu gewährleisten.
Eine Wartung klingt erst einmal nach viel Aufwand. Doch hier können wir dich beruhigen. Es reicht aus, etwa einmal jährlich eine Sichtprüfung durchzuführen, bei der du dir die Solarmodule und alle anderen Elemente der Photovoltaik-Anlage genau anschaust. Dabei sind oft schon kleinere Schäden zu erkennen.
Gerade Kabel und Montagesysteme solltest du prüfen, da sie für den sicheren Betrieb der Anlage wichtig sind. Hat sich im Montagesystem etwas durch Wind und Wetter gelöst, sitzen die Module nicht mehr fest genug auf dem Dach. Kabel sollten fest und die Kabelmäntel intakt sein. An den Modulen kannst du auch ohne Fachkenntnis sehen, ob Staub und Schmutz für Mini-Verschattungen sorgen oder ob Schäden an den Glasfronten bestehen.
Zusätzlich sollte ein Fachbetrieb alle zwei bis vier Jahre eine umfassende Wartung durchführen. Diese erfolgt am besten im Frühjahr, damit die Solaranlage fit für die sonnigen Tage ist. Arbeitest du mit Solarthermie, solltest du den Check im Herbst durchführen lassen, um die Wärmeproduktion im Winter zu sichern.
Gut zu wissen: Innerhalb der gesetzlichen Gewährleistungsfrist von zwei Jahren solltest du unbedingt eine Wartung durchführen lassen, um Schäden bei der Installation oder an den Komponenten schnell zu erkennen und beim Hersteller geltend machen zu können.
Wie oft eine Anlage gewartet werden sollte, hängt auch vom Standort ab. Ist durch den Standort eine starke Verschmutzung der Module zu erwarten, weil z. B. eine Großbaustelle, ein Bauernhof oder eine viel befahrene Straße in der Nähe ist, sollte die Reinigung häufiger erfolgen.
Hast du deine Solaranlage versichert, lohnt es sich, die Police genau zu studieren. Denn viele Versicherungen bestehen auf eine regelmäßige Wartung. Meist geben sie auch entsprechende Intervalle vor. Hältst du diese nicht ein, kann die Versicherung im Schadensfall die Kostenübernahme ablehnen.
Bei der Wartung der PV-Anlage werden alle Komponenten der Außenanlage und im Innenraum geprüft.
Eine grobe Verschmutzung der Module ist auf den ersten Blick zu sehen. Der Fachbetrieb schaut noch genauer hin: Gibt es Schäden am Glas, sind Spannungen oder sogar Risse zu erkennen? Die Sichtprüfung ist das eine, ein noch besseres Bild liefert die Untersuchung mit Infrarotkameras. Hier zeigt sich genau, wo sich Hotspots auf den Solarmodulen bilden. Solche überhitzten Bereiche auf dem Modul entstehen dadurch, dass das Licht ungleichmäßig auf die Oberfläche trifft.
Für den sicheren Betrieb ist es unerlässlich, dass die Module sicher befestigt sind. Denn sie sind permanent Wind und Wetter ausgesetzt. Hier gilt: Je flacher das Dach, desto größer ist die Belastung durch Wind und Stürme. Bei der Wartung wird die Montagevorrichtung geprüft und ggf. nachjustiert. Übrigens: Nach einem Sturm und speziell nach Hagel solltest du deine Module schnellstmöglich unter die Lupe nehmen.
Kabel und Verbindungen müssen einwandfrei sein, um die Leistung zu sichern und Brände zu verhindern. Kabel können durch das Wetter oder Bissschäden durch Tiere undicht sein, Verbindungen lockern sich mitunter. Der Fachbetrieb tauscht defekte Teile gegebenenfalls direkt aus. Auch hier kommen Infrarotkameras zum Einsatz, um lose Verbindungen zu finden.
Sicherheit geht vor. Deshalb überprüft die Wartungsfirma auch Überspannungsableiter sowie Zähler und Verteilerkasten auf Mängel.
Innerhalb des Lebenszyklus der Photovoltaik-Anlage solltest du zumindest einmal den Austausch des Wechselrichters einkalkulieren. Bei guter Pflege und regelmäßigem Check hält er 10 bis 15 Jahre. Mikrowechselrichter, die direkt am Solarmodul montiert sind, halten sogar deutlich länger. Sie haben sogar eine Leistungsgarantie von 25 Jahren. Bei der Wartung überprüft der Fachbetrieb seine Funktionsfähigkeit und verpasst seiner Software ein Update, falls nötig.
Der Stromzähler muss regelmäßig gewartet und geeicht werden. In der Regel liegt das in der Verantwortung des Netzbetreibers, da du den Zähler nur von ihm mietest. Ist ein Stromspeicher vorhanden, ist ein Check ebenfalls Bestandteil der Wartung. Hier kommt es vor allem auf die Kühlluftzufuhr und die Warmluftabfuhr an.
Bei neuen Anlagen wird bereits ein Smart Meter eingebaut. Dieser sammelt, speichert und sendet Daten vollautomatisch an den Netzbetreiber. Ist in deiner Anlage ein Smart Meter verbaut, ist ebenfalls der Netzbetreiber für die Wartung verantwortlich.
Zu einer vollumfänglichen Wartung gehört auch ein Test der Leistung. Hier bekommst du nicht nur Einblick in eventuelle Probleme, sondern auch in Optimierungspotenziale der Anlage. Eine Leistungsmessung findet in der Regel bei schönem Wetter statt, da die Sonneneinstrahlung mindestens 600 Watt pro Quadratmeter betragen muss. Die Fachfirma misst mit Messfühlern die tatsächliche Sonneneinstrahlung, Modultemperatur, Umgebungstemperatur und den Aufstellwinkel der Module. Außerdem findet eine Messung der Wechsel- und Gleichstrompfade statt. Auch der Wirkungsgrad der Module wird einbezogen. Am Ende zeigt der Vergleich zwischen der theoretisch möglichen und der gemessenen Leistung, wie fit die Anlage ist und ob es Optimierungspotenzial gibt.
Im besten Fall hast du einen Fachbetrieb deines Vertrauens an der Hand, der die Solaranlage wartet. Grundsätzlich sollte der umfassende Check der Anlage vom Profi durchgeführt werden, da dieser auch kleinste Fehler und Veränderungen erkennt. Zudem sind Reparaturen, sofern nötig, so schnell gemacht. Viele Firmen, die Photovoltaik-Anlagen einbauen, bieten auch die Wartung an. Eine gute Idee, denn die Fachkraft, die deine PV-Anlage installiert hat, kennt sie besser als jede andere Person.
Außerdem kannst du auch einiges selbst tun: Schreibe regelmäßig die Werte von Wechselrichter, Ertragszähler und Einspeisezähler auf und vergleiche sie mit dem Vorjahr. Weichen die Werte stark ab und du kannst ausschließen, dass die Änderung durch das Wetter entstanden ist, solltest du mit einem Fachbetrieb sprechen. Im besten Fall hast du einen Datenlogger installiert, der die Daten vollautomatisch ausliest, abspeichert und dich bei Änderungen informiert.
Für die Wartung solltest du pro Jahr etwa ein Prozent der Anschaffungskosten der Anlage einkalkulieren. Ohne die Reinigung belaufen sich die Wartungskosten etwa auf 150 Euro. Teilweise richten sich die Kosten nach der Größe der Anlage bzw. der installierten Leistung – so wird mit 7 bis 12 Euro pro Kilowatt Peak gerechnet. Die professionelle Reinigung kommt nochmal extra obendrauf.
Ob sich ein Wartungsvertrag wirklich lohnt, solltest du für deine individuelle Situation durchrechnen. Im Normalfall bringt der Wartungsvertrag mit einem Fachbetrieb für dich mehrere Vorteile mit sich: Zum einen hast du in der Regel immer eine feste Ansprechperson und eine Garantie, dass die Wartung in regelmäßigen Abständen stattfindet – denn die Wartungsfirma kommt auf dich zu, um einen Termin zu vereinbaren. Außerdem sind häufig folgende Leistungen im Wartungsvertrag enthalten:
Notdienst
Fernüberwachung der Anlage zur Fehlererkennung
Beseitigung von Fehlern
Austausch von Verschleißteilen
Dokumentation der Wartungen
Haben deine Solarmodule einen Neigungswinkel von mehr als 12 Grad, werden sie vom Regen regelmäßig sauber gewaschen. Bei einem Flachdach ist die Reinigung in der Regel etwas häufiger nötig, da die Module nicht durch den Regen sauber werden. Eine regelmäßige Grundreinigung durch die Wartungsfirma ist zu empfehlen – viele Verschmutzungen kannst du aber auch selbstständig beseitigen. Dazu benötigst du lediglich einen weichen Schwamm oder eine weiche Bürste und ein spezielles Reinigungsmittel für Solarmodule.
Reinige deine Module auf keinen Fall mit einem Hochdruckreiniger. Er ist zu stark für die Glasoberflächen und kann sie beschädigen. Außerdem kann so Wasser in kleinere Risse eindringen, die du eventuell übersehen hast.
Sicherheit geht vor: Du solltest deine Module wirklich nur selbst reinigen, wenn sie gut und sicher erreichbar sind. Ist die selbstständige Reinigung auf dem Schrägdach und/oder in der Höhe zu gefährlich, lass sie unbedingt von einer Fachfirma erledigen.